Wir leben in außergewöhnlichen Zeiten, daher ist auch die diesjährige Osterzeit und das bevorstehende Fest außergewöhnlich. Vor vier Jahren wurde genau zu Beginn der Fastenzeit aufgrund der weltweiten Pandemie der Lockdown verhängt. Viele von uns wurden sich damals zum ersten Mal bewusst, dass Dinge passieren, die in unserem Leben noch nie dagewesen waren. Wir erinnern uns auch an Versprechungen und Sätze wie, dass „die Welt nach der Pandemie nie mehr sein wird, wie sie war.“ Wir lernen aus Verzicht, werden mit weniger zufrieden sein und wir alle verändern uns. Wir verändern uns, im positiven Sinne…
Dann haben wir erlebt, dass mit dem Neuanfang vieles wieder an der Stelle weiterging, wo wir aufgehört hatten, die Versprechungen sind in den Sand gelaufen. Dann kamen weitere und weitere beispiellose Ereignisse, wie zum Beispiel der schreckliche Krieg im Nachbarland und in unmittelbarer Nähe des Heiligen Landes, deren Ausgang und Ende noch nicht absehbar sind und immer beängstigendere Formen annehmen. Damit einher gehen auch die neuen Versprechungen, besonders zu dieser Osterzeit. Wie geht es weiter in dieser weltordnungslosen Welt, in der die gewohnten zusammenhaltenden Kräfte zu verschwinden scheinen? Ostern ist eine ausgezeichnete Gelegenheit, innezuhalten und darüber nachzudenken, wohin wir gehen wollen, welche Welt wir um uns herum sehen möchten.
Zweidrittel, ein Drittel. Für mich ist auch die aktuelle Zeit eine interessante und prägende, beispiellose Zeit. Vor 16 Jahren bin ich nach Österreich in den Außendienst
gekommen, um das ungarische Tourismusbranche im Rahmen eines staatlichen Auftrags zu vertreten. Damals war ich zweiunddreißig Jahre alt. Ich habe also zwei Drittel meines Lebens als Ungar in
Ungarn und ein Drittel als Ungar in Österreich erlebt. Beide Lebensabschnitte waren bereichernde Zeiten, ich würde keinen von ihnen gegen den anderen eintauschen wollen. Während der Jahre in
Österreich habe ich die großartige Erfahrung gemacht, wie erhebend es ist, unser tausendjähriges Heimatland im Herzen Europas zu vertreten. Nach dem Ende des Außendienstes habe ich in den letzten
sieben Jahren meine begonnene Mission als Berater in meinem eigenen Unternehmen fortgesetzt: den Brückenbau entlang der Donau ging weiter. Über die Freuden und Schönheiten dieses Unterfangens
habe ich HIER ausführlicher geschrieben. Im Zusammenhang mit Ostern ist es angemessen und erfreulich,
auch über die Zukunft zu sprechen, die für uns alle Hoffnung birgt. Über die Zukunft, die wir zwar nicht kennen, aber formen und gestalten können. Jeder auf seinem Gebiet, nach
bestem Wissen und Gewissen.
Meine Zukunftsvision besagt, dass Tourismus die Kunst der Begegnungsgenerierung ist, es ist die Branche der Freiheit, des Wohlstands, des Friedens und des Glücks. In meiner
Arbeit betrachte ich es vor allem als meine Aufgabe, eine Brücke zwischen den wirtschaftlichen, kulturellen, touristischen und diplomatischen Akteuren von Österreich, Ungarn und der Donauregion
zu sein. Als Ergebnis dieser Arbeit möchten meine Partner und ich vertiefte und auf gegenseitigen Vorteilen beruhende Begegnungen, Vereinbarungen, Kooperationen und Geschäfte fördern und
schaffen. Tourismus handelt also von Begegnungen: von Begegnungen zwischen Menschen. Es gibt jedoch eine noch höhere Form der Begegnung, die Begegnung zwischen Menschen und Gott.
Die Botschaft von Ostern lenkt auch die Aufmerksamkeit auf die Bedeutung dieser edelsten und höchsten Form der Begegnung. In der sich um uns herum verändernden Welt wird jede Begegnung
aufgewertet, insbesondere die Bedeutung der zuletzt genannten wird vollständig realisiert. Aus diesem Grund erhalten wir die meisten Anregungen und die Kraft, unsere weiteren Missionen zu
erfüllen.
Im Zeichen bereichernder Begegnungen möchte ich meinen Auftraggebern und Partnern an dieser Stelle für die bisherige gute Zusammenarbeit und bereichernden Beziehungen danken. In meinem
Fachgebiet, dem Tourismus, erleben wir ebenfalls enorme Herausforderungen und Veränderungen. Ich bemühe mich, auch in schwierigen Situationen gute Entscheidungen mit meinen Geschäftspartnern und
Auftraggebern zu treffen und als Berater dazu beizutragen, dass wir auch in zehn, zwanzig und hundert Jahren Freude an unserer Welt und ihrer Entdeckung haben. Wir bereiten uns zuversichtlich auf
die Zukunft des Tourismus vor: auf die Welt des Neutourismus, die bereits begonnen hat. Es liegt in unserer Verantwortung, unsere Erfahrungen nicht in materiellen Gütern und
Ansammlungen zu suchen, sondern die menschlichen Beziehungen zu stärken und zu vertiefen. In den letzten Jahren habe ich als Mitglied des Globalen Rates für nachhaltigen Tourismus (GSTC) bereits
daran gearbeitet, zu verstehen, dass weniger manchmal mehr ist. Übersetzt in die Sprache des Tourismus bedeutet das mehr Erlebnisse, weniger Konsum (mehr Spaß mit weniger Zeug /
more fun with less stuff). Diese Gedanken vermitteln wir auch in unserer vor drei Jahren gestarteten Tourismus-Podcast-Reihe, die ich hiermit meinen ungarischsprachigen Lesern gerne empfehle. Die
Sendungen können HIER angehört werden.
In der ständig verändernden Welt gewinnt der sichere Hafen noch mehr an Bedeutung. Einen solchen kennen wir unserem Glauben nach: den allmächtigen ewigen Gott. In diesem Sinne wünsche ich allen
zukünftigen und bestehenden Partnern, Bekannten und Lesern des Blogs ein gesegnetes Osterfest voller Freude an Begegnungen und in Zuversicht auf eine hoffnungsvolle Zukunft.
Auferstehung in jeder Hinsicht!
Dip.oec. Balázs Kovács / GD Consulting
Ostern 2024.
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