Auf der Budapester Tourismusmesse (Utazás Kiállítás) habe ich als Vertreter von GD Consulting einen Vortrag mit oben genanntem Titel gehalten, in welchem es vorrangig darum ging, wie sich die aktuelle Lage des österreichischen Arbeitsmarkts auf die Tourismusbranche auswirkt. In meiner Präsentation bin ich darauf eingegangen, dass das österreichische Tourismussystem, sein Aufbau und sein ausgereiftes Regelsystem vor ungarischen Fachleuten häufig für einen Vergleich herangezogen wird. Der wichtigste Grund dafür ist, dass Österreich die Bedeutung des Tourismus für die Volkswirtschaft bereits Anfang des vergangenen Jahrhunderts erkannt hat. Das professionelle Destinationsmanagement hat in Österreich bereits Mitte des 19. Jahrhunderts erste positive Effekte gezeigt, und die auf Landesebene bestehenden Regeln garantieren bis heute eine äußerst vielschichtige Tourismuslandschaft.
Nach der Einleitung wurden jene Herausforderungen präsentiert, die den österreichischen Tourismus genauso betreffen, wie den ungarischen. Studien zufolge empfinden 80% der Arbeitgeber der Tourismusbranche den Arbeitskräftemangel als das größte Problem. Um diese Situation in den Griff zu bekommen wurden zahlreiche Strategien und Maßnahmen erarbeitet – sowohl auf Landes- als auch auf Bundesebene. Im Anschluss bin ich auf jene Daten eingegangen, die die Eigenheiten des österreichischen Arbeitsmarktes darstellen. Danach habe ich mich dem österreichischen Masterplan Tourismus gewidmet, welcher für die Symbiose zwischen der touristischen Destination und dem Leben der Ortsansässigen den Begriff qualitatives Erlebnisraum eingeführt hat. Dessen Ziel ist es, dass Ortsansässige, in der Tourismusbranche Beschäftigte und zu guter Letzt Touristen gleichermaßen zufrieden sind, sowie dass der Gästeverkehr zur Steigerung der örtlichen Lebensqualität beiträgt. Mein früherer Beitrag zum Thema Masterplan Tourismus ist hier zu lesen.
Mit ähnlicher Zielsetzung ist auch die Visitor Economy Strategie Wiens entstanden, über die Sie hier einen Beitrag finden. Es handelt sich dabei um eine Herangehensweise des modernen Tourismus des 21. Jahrhunderts. Als gutes Beispiel dafür wird die Stadt Linz vorgestellt, in deren grundlegender Philosophie des heurigen Themenjahres der MENSCH die zentrale Rolle spielt. In Analogie dazu konnten die Besucher der Messe ihre eigenen Schlüsse ziehen: Auf des Nachbarn Feld gedeihen ähnliche Blumen, die genauso gepflegt werden müssen, wie die ungarischen, auch wenn sich die „Beackerungstechniken“ voneinander unterscheiden. Es scheint zum Greifen nah: Die Entstehung eines einheitlichen, qualitativen touristischen Erlebnisraumes in der Mitte Europas. Um diese Vision zu verwirklichen, lohnt es sich, mit den Nachbarn in Kontakt zu treten und Erfahrungen aus der Praxis auszutauschen.
Hier können Sie eine Präsentation von GD Consulting herunterladen. Meine Firma GD Consulting spielt eine Art Brückenfunktion, mit dem Ziel, die österreichisch-ungarische Beziehung im Bereich Tourismus zu stärken, Erfahrungen aus der Praxis auszutauschen und diese zu verbreiten. Weitere Nachrichten und Neuigkeiten aus der vielfältigen Tourismusbranche dieser beiden Länder finden Sie hier.
Berichte - "Über uns geschrieben" - hier.
Foto: Melinda Juhász
Kommentar schreiben