Augustus. Für viele ist es eine Zeit der Freiheit und wohlverdienter Ruhe. Zumindest stellen wir uns das so vor. Stattdessen gibt es heuer jedoch Waldbrände, extreme Hitze, tobende Stürme, Überschwemmungen und den heißesten Sommer aller Zeiten. Diese Ereignisse, die in den letzten Wochen die Titelseiten der Presse füllten, und diese Nachrichten und ihre Auswirkungen beschäftigen noch immer viele von uns. In den Sommermonaten wechseln sich Sonnenschein und Gewitterwolken ab. Ähnlich verhält es sich im Tourismushimmel...
Wie wir mehrmals geschrieben haben, ist gleichzeitig die Sonne anwesend und die besorgniserregenden, zunehmend aufziehenden Wolken. Dieser Sommer hat zwei Gesichter – das haben wir ein Jahr zuvor festgestellt. An der janusköpfigen Situation hat sich ihrer Meinung nach nicht viel geändert: Unsicherheit ist in allen Segmenten des Tourismussektors zum Dauergast geworden. Letztes Jahr um diese Zeit wurde unsere Freude über den Abschluss der epidemischen Lage weitgehend von den Ereignissen und Folgen des nebenan tobenden Krieges überschattet. Das Problem dabei ist, dass die dunkle Wolken uns seitdem begleiten und die Situation der Unsicherheit verhärtet sind. Sowohl im übertragenen als auch im wörtlichen Sinne.
Nach der Epidemie flammen die Symptome des Massentourismus nun vielerorts wieder auf: es wird von überfüllten Flughäfen und Staus rund um Urlaubsorte berichtet. Der Krieg nebenan, die daraus resultierende Unsicherheit, die galoppierende Inflation und der chronische Arbeitskräftemangel werfen einen unheilvollen Schatten auf die diesjährige Hauptsaison, über deren Ausgang man sowohl optimistische als auch pessimistische Prognosen hören und lesen kann. Wir können die bedrückenden Zeichen der Klimakatastrophe buchstäblich auf unserer Haut spüren, egal wohin wir auf der Welt reisen, wir können uns nicht von den Anomalien der schwindelerregenden Atmosphäre unseres Planeten lösen. Auch dieser Sommer ist anders, als wir es uns aus tiefstem Herzen wünschen, denn der Sommer der „guten alten Zeit“ lebt noch nun in unserer Erinnerung weiter. Sonnenschein, warme, strömende Regenfälle, erfrischende Bäche mit viel Wasser und frische grüne Natur. Doch statt nachzudenken ist die Zeit gekommen zu handeln, denn der Zwang ist der Herr!
Ohne eine Strategie und einen Aktionsplan für diese Herausforderungen können wir nicht über einen Neuanfang oder einen neuen Tourismus sprechen. Was genau erwartet uns in den nächsten Wochen und Monaten, welche Hürden können uns im Tourismussektor im Laufe des Jahres erwarten? - das ist immer noch die große Frage... Beim Reisen geht es um Vertrauen, menschliche Beziehungen, den Wunsch, Neues zu lernen und die Befriedigung unserer Neugier. Unserer Meinung nach ist es notwendig, zu dieser Grundlage zurückzukehren, und in der Zwischenzeit ist ein neuer Ansatz erforderlich. Um neu anzufangen, müssen wir sowohl die wirtschaftlichen als auch die mentalen Batterien wieder aufladen. Indem wir den Grundstein für eine zirkuläre Tourismuswirtschaft legen, können wir vielleicht dafür sorgen, dass wir auch in zehn, zwanzig oder fünfzig Jahren noch von glücklichen Reisen sprechen können. Wir hoffen, dass wir jetzt nicht noch einmal umkehren müssen, sondern auch in wirtschaftlicher, sozialer, ökologischer und spiritueller Hinsicht einen Aufwärtstrend einleiten können
Wie bereits in den vergangenen Jahren und Monaten setzt GD Consulting seine mittlerweile über dreijährige Artikel- und Reportageserie aus Österreich fort, das in vielerlei Hinsicht als Experimentierlabor gilt. Mit welchen Lösungen und Vorgehensweisen kann der Sektor trotz der schwierigen Situation wieder auf die Beine kommen? Wie lässt sich der akute Arbeitskräftemangel im Gastgewerbe beheben, ist das überhaupt möglich? Wie wirkt sich der Krieg, der in ihrer Nähe tobt, auf den Sektor aus? Welche Praktiken und Lösungen gibt es, um den Gästeverkehr zu stärken und die Sicherheit zu gewährleisten, und wie kann ein neues, nachhaltiges Tourismus-Ökosystem aufgebaut werden? Wir suchen nach Antworten auf diese Fragen in den ungarisch-österreichischen und mitteleuropäischen Beziehungen. Mit der Zeit wird der Schwerpunkt hoffentlich immer mehr auf der Beantwortung der zweiten Hälfte der Fragen liegen. Es gibt viel zu tun, wir brauchen nur Entschlossenheit, Kraft und Ausdauer, um es zu schaffen.
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